Sonntag, 21. Juli 2019

Seidenstraße - Wien - Uszbekistan


4.7.2019
Es ist wieder einmal soweit, die nächste Reise ist fällig.
Das Buschtaxi ist weitgehend eingerichtet und getestet und es kann losgehen:
Durch Tschechien, Polen, Ukraine nach Russland, die Grenzen sind entspannt 2 Stunden in die Ukraine, bisserl über 3 Stunden Einreise Russland, die Zöllner nicht über motiviert, aber freundlich, korrekt und hilfsbereit! Jetzt sitzen wir neben einem abgemähten Getreidefeld mitten in Russland.
6.7.2019 Russland
Die Landschaft verändert sich wenig, die Straße wird immer schlechter, 2.-3. Gang ist bald angesagt aufgrund der Schlaglöcher und Staßenverwerfungen.
Die Ausreise aus Russland/ Einreise Kasachstan ist rasch erledigt, wir werden als Touristen vorgewunken und lächelnd, hilfsbereit rasch abgefertigt, einfach super!
Die Straße ist schlagartig besser, ich versuche die Geschwindigkeitsbeschränkungen in Kasachstan streng zu beachten, es ist wirklich viel Polizei auf der Straße.
Steppenlandschaft und trockene Hitze …

















7.7.2019 Kazachstan
Oral – Atyrau sehr gute Straße starker heißer West Wind, am Abend finden wir ein traumhaftes Platzerl an einem Salzsee abseits der Straße, sehr entspannend, der Urlaub Rhythmus hat sich voll
eingestellt – herrlich!
9.7.2019 Aralsee
Bis Beneu ist die Straße sehr schön, danach Baustelle und Schlaglochslalom.
Die Kasachen lassen 2 Stunden kein Auto ausreisen, wir rechnen mit einer Übernachtung vor der Grenze, die sehr lange Kolonne (ca. 3km) schwer bepackte Autos überholen wir und stellen uns als erste vor das Tor und es funktioniert, ruck zuck sind wir dann bald doch in Uszbekistan. Die Straße ist schlimm und so schlafen wir bald nach der Grenze im Sand gleich neben der Straße.
Wir trauen uns vom Norden nach Moynac über Ustyurt durch den ausgetrockneten Aralsee zu fahren, vorbei an Gasstationen, eigentlich mitten durch aber das stört keinen, Sandpiste vom Feinsten, störend sind die tiefen Löcher ( von Kaninchen oder Zieseln) die Meter breit und tief sein können. Nach langer heißer Fahrt sind wir von den Schiffsfriedhof in Moynac enttäuscht, eingezäunt in einer Parkanlage stehen weinige rostige Schiffe. Imposant der Fernblick über den ehemaligen Aralsee, einfach eine Tragödie was sich da abgespielt hat! Der Ort selbst mausert sich, viele neue Häuser, Schule, Kindergarten Hotels, der Fremdenverkehr dürfte ihm guttun. Auch Diesel ist bei der Tankstelle einfach und günstig zu bekommen.












11.7.2019 Khiva
KhivaIn Nukus eine moderne groß angelegter Stadt versorgen wir uns wieder und fahren weiter Richtung Khiva. Ein Besuch der alten Tempel – Festungsanlagen in Topraq  Kala und  Kyzyl Qala muss sein. In Khiva beziehen wir Zimmer im Old Khiva Hotel gleich gegenüber vom Westtor, Registrierung ist schon dringen notwendig.  Der Stadtbummel ist natürlich sehr imposant, es wird aller Ecks kräftig restauriert was ein wenig den Eindruck einer Museumsstadt macht, der alte Flair geht verloren. Durchs Westtor vorbei am Kalta-Minor-Minarett, Mohamed-Rahim Khan-Medrese, Said-Ala-ad-Din-Mausoleum, genießen den Ausblick vom Islam-Hodscha-Minarett, vorbei an der Kutlug-Murad-Inak-Medrese zum Tasch-Hauli-Palast, spazieren zum Nordtor, essen Schorpa und Ploch, organisiern wieder 50l Diesel und vervollständigen unseren Getränke- und Lebensmittelvorrat. Kurz stoppen wir bei Chodra Hovli einen Sommersitz aus dem 16. Jhh und amusieren uns über die Kalachik Salzlake und das Treiben dort, Jausensausflugstation auf Uszbekistani. Die Festung von Hazarop ist nicht besonders beindruckn und so geht es weiter nach Bukhara.



















15.7.2019  Bukhara
Im Asiahotel Bukhara können wir im Hof günstig schlafen, ist aber sehr heiß und laut. Am Abend genießen wir die Stimmung am Labi Chaus, mit der Nadri Divan Chanaka und -Medrese sowie der Kukaldasch Medrese im Norden. Durch das Toki Telpak Furoschon kommen wir zur Ulog Beg Medrese (leider geschlossen) und Abdulasis Khan Medrese (leider verkommen). Imposant der Kalon Komplex mit Moschee, Minorett und Mire-i-Arab-Medrese. Vorbei am Ark (Festung und Präsidentenpalast) zur Bolo-Chaus-Moschee. Es ist heiß genug so geht es weiter zum Baden an den Toakol Suv Amben. Eigentlich wollten wir hier einen Tag Pause machen, aber als uns am Abend zwielichtige Gestalten und unbeleuchtete Autos nerven, stehen wir nochmal auf und suchen wir das Weite.

Die Nachtfahrt durch ein Militär Sperrgebiet oder wird nur die Staumauer bewacht? Wird interessant, bald finden wir aber ein Wüstenplatzerl abseits der Straße.

Navoi ist eine hässliche Industriestadt mit riesigem Markt. Wir stoppen bei Rabat Malik, einer Karawanserei aus 11.Jhh, der Wasserspeicher gegenüber führt noch immer Wasser.
In Karshi entscheiden wir weiter Richtung Süden zu fahren:



















18.7.2019 Termez
Die Landschaft ändert sich rasch und es geht auf 1200 Hm in ein völlig kahles Gebirge, auch eine beeindruckende Bahntrasse schlängelt sich durch die Landschaft. Imposante Landschaft wird von kleinen Orten mit Märkten abgelöst. Die Leute sind alle sehr freundlich Austria ah Australia ist der Standard. Die Straße wechselt zwischen 4spurig super ausgebaut mit glattem Asphalt bis hin zur tief gelöcherten Schotterpiste, ich habe auch keine Ahnung wann und wo ich wie schnell fahren darf, so beschränke ich mich über Strecken mit 60 - 70 kmh mit Tempomat was recht entspannend ist.
Bevor wir nach Termez kommen finden wir an einem See – Uchqzi Suv Ombori für den Abend ein schattiges Badeplatzerl, leider etwas schmutzig.
Termez, schon eine Festung zu Zeiten Alexanders des Großen bietet einige Sehenswürdigkeiten:
·         Al Hakkim at Temizi Mausoleum eine wichtige Pilgerstätte im Süden Uszbekistan
·         Fayaz Tepe die Ruinen eines buddhistischen Klosters aus dem 1-2. Jh, imposanter Kuppelbau mit amüsantem Guide,
·         Kokidor Khanaka eine Pilgerherberge aus dem 16.Jh
·         Sultan Saodat Ensemble, eine Mausoleumsanlage der Sayyiden Familie die bis ins 9. Jh zurückgeht.
·         Kirk Kis Kala – Festung, Kavanserei oder der Sommerpalast der Samanidenherscher im 10. Jh
Nach Einkaufen und nochmaligen Badestopp geht es wieder in die Berge, nach Omonxona einen Heilquellen Kurort, das Wasser lacht uns aber nicht sehr an…

In Shahrisabz nehmen wir uns wieder ein kühles Zimmer im Kesh Palace Hotel, sehr sauber und halbwegs günstig genieße das klimatisierte Zimmer, die letzten Tag hat es fast nicht abgekühlt und die 40 Grad machen mir doch zu schaffen.
Am Morgen bummeln wir durch den sauber angelegten Park mit Ak-Sarai Palas den Palast von Amir Timur und zu den Ruinen des Mausoleums Timurs Lieblingssohn Dschahangir.

Über das Gebirge, vorbei an mehreren erfrischenden Quellen, an denen wir unsere Wasservorräte wieder füllen, nach Samarcant!


















21.7.2019 Samarcant    
Samarcant ist natürlich ein Höhepunkt der Uszbekistanreise, Registan mit seinen 3 imposanten Medresen, Bibi Khanym Muschee, Shah -I -Zinda Friedhof sowie Hazrati Hizr Mosque sind einfach gewaltig, toll. Leider wurde die Stadt rundum künstlich so gestaltet wie man glaubt, dass es Touristen wollen, sterile Shoppingmeile verbindet die Kunstwerke, diese ist teilweise ausgestorben und Geschäfte leer, ein einziges Touristenlokal, ist nicht schlecht naja alles rundum etwas tot, ohne Flair. Super ist, dass man überall schön parken kann, viele freundliche Polizisten einen sehr sicheren Eindruck vermitteln, aber auch sonst wird man sehr herzlich begrüßt.
Zum Abschluss stoppen wir noch beim Observatorium und bewundern die Überreste eines riesigen Sextanten, der schon im Mittelalter enorm genaue Gestirn und Zeitmessungen erlaubt hat.
Über den 2200 m hohen Kamchik Pass kommen wir ins Farghana Tal, sehr fruchtbar, sehr dicht besiedelt, ein Stellplatz ist fast nicht zu finden, so genießen wir im Ikat Guesthaus in Maghilan 2 kühle Nächte. Das Hostel ist ein wunderschönes Haus, sehr freundlich mit Waschmaschine, wirklich empfehlenswert. Wir bummeln durch die Märkte von Maghilan und Ferghana und genießen einen Tag Ruhe.





















Morgen geht es weiter nach Tajikistan, über Uszbekistan kann ich nur das Beste sagen, sehr freundliche Leute, aber auch kein Polizist stoppte uns. Einkaufen war problemlos, Käse, Wasser und Säfte im Macro Markt, auch Bier und Vodka gibt es in einschlägigen Geschäften, gar nicht so schwer zu finden. Und Diesel… - war auch kein Problem, wenn wieder 50 l in den Tank gepasst haben, stoppten wir an Tankstellen, die eine Dieselpumpe hatte und haben recht bald den Tank wieder auffüllen können. Ob die verkauften Mengen in Liter immer gestimmt haben bezweifle ich naja, aber wir hatten nie Probleme!



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